Gerade befinden wir uns in einer sehr aufregenden und stürmischen Zeit.
Die Energie ist hoch, der Druck, Stress, Wunden und Krankheiten – alles scheint intensiver zu werden. Die Resignation steigt und nur zur gerne würden wir das Handtuch werfen.
Wie wäre es, genau das zu tun? Wie wäre es, völlig loszulassen und uns hinein fallen zu lassen?
Auch für uns als Team ist die Zeit gerade sehr aufreibend. In unserer Arbeit wissen wir gar nicht wo wir zu erst anfangen sollen. Auch und wahrscheinlich gerade weil unser großes Projekt CircleWays sich, nach so langer Zeit, der Fertigstellung nährt und noch so viele kleine Dinge zu tun sind. Die Mieten und laufenden Kosten wollen ebenfalls irgendwie bezahlt werden. Dann noch die ganzen persönlichen Themen, welche immer riesiger zu werden scheinen. Streitfragen, Emotionen, Schattenanteile, alte und neue Wunden. Dadurch sind wir alle drei im Team durch unsere eigenen Themen zu der selben Erkenntnis gekommen. In unserem letzten Kreis im Filmteam teilte jeder von uns seinen persönlichen Druck. Es wurde klar spürbar, dass nichts mehr Sinn macht in dieser Zeit, als ein völliges loslassen – ein völliges aufgeben. Es braucht unsere ganze Hingabe.
Der erste Impuls besteht darin aufzugeben – geben wir dem nach. Damit ist nicht gemeint, alles wegzuwerfen, sich auf ewig zu verkriechen oder Selbstmord zu begehen. Sich im Bett einzukuscheln oder in die Stille zu gehen kann dazugehören, allerdings meinen wir ein energetisches aufgeben. Machtlosigkeit und Hilflosigkeit komplett zu fühlen ist das Nadelöhr zur (totalen) Hingabe. Das kann mitunter schmerzhaft sein, gerade wenn so viel Druck auf einem lastet. Doch Hingabe hat keine Alternative. Hingabe ist die Alternative!
Durch das Aufgeben unseres Wollens und der gleichzeitige Hingabe zum Leben, zum großen Mysterium, zur Absurdität von Allem und Nichts, geben wir dem Leben die Möglichkeit wieder zu fließen. Aufgeben ist in erster Linie Akzeptanz. Mit der Annahme von all dem, was ist und wie es ist, gehen wir den Anfang zur Hingabe. Solange wir an unserem Wollen und Müssen festhalten, werden wir in dieser Phase stecken bleiben. Je mehr wir kämpfen und uns der Hingabe zum Leben verwehren, desto größer wird das Leid. Das heißt, einmal die völlige Hoffnungslosigkeit durch fühlen, selbst das Wollen zur Veränderung loslassen und den Staudamm im Flusses des Seins lösen. Hinein ins nicht wissen, nicht wollen, nicht tun.
Was dann passiert, ist so absurd wie das Leben selbst. Wir geben Kontrolle auf, um wieder aufs neue zu spüren, dass das Leben uns trägt. Wir geben nach, geben ab, lassen los und plötzlich erhalten wir und werden beschenkt. Mit Erkenntnissen, mit mehr Verbundenheit und Liebe, mit überraschender Synchronizität, mit Eingebungen und neuen Wegen und Möglichkeiten. Plötzlich tanzen wir im Auge des Sturms.
Wir begeben uns wieder in den Fluss des Lebens – lassen unser Leben wieder in Fluss kommen.
Zwingen dem Leben nicht unsere Vorstellung auf, sondern (er)leben es. Im Moment.
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